Samstag, 26. Juni 2010

Nachlieferung der Tage Mo u. Di

... Mutter ist Sonntag nachmittag gefallen und hatte eine dicke Beule am Kopf, im Krankenhaus wurden dann zwei Blutungen im Hirn per CT festgestellt. Meine Mutter hatte keine neurologischen Ausfälle, war ansprechbar. Weil das Neurologische Spezikh eine OP bei ihrem Blutbild, Alter und Vorerkrankung ablehnte, auch kein Platz frei war, wurde eine „Konservative Behandlung“ = Abwarten vorgeschlagen. Bin ich auch voll und ganz mit einverstanden.

Zur guten Beobachtung mit stündlichem Blutdruckmessen wurde meine Mutter dann auf die Intensivstation verlegt.

Montag morgen war meine Schwester mit Mann im Krankhaus, da war meine Mutter bereits im Bett fixiert, weil sie wohl „randaliert“ hatte, sich die Anschlüsse etc. (sie wurde katheterisiert) rausgezogen hatte oder wollte.

Als ich dann um 16.30 Uhr zu meiner Mutter kam (Intensivstation kommst Du normal nur morgens von 11.00 bis 12.00 und nachmittags von 16.00 bis 18.00 Uhr rein), hörte ich sie draußen schon brüllen (wohlbemerkt, durch zwei Schleusen hindurch!).

Nachdem ich 5 Minuten bei ihr war, wurde sie ruhig, war ansprechbar und so blieb sie auch die nächsten 1,5 Stunden, als ich da war, was die Krankenschwester gerne nutzte, um meine Mutter zu versorgen.

Während dieser Zeit habe ich dann mal nach einem Arzt gefragt, der dann auch kam und mir als erstes sagte, sie – das Krankenhaus – hätten sich schon mit dem Amtsgericht in Verbindung gesetzt und eine gesetzliche Betreuung für meine Mutter beantragt!----

Warum? Weil eine wichtige Untersuchung gemacht werden müsse und meine Mutter einwilligen müsse, aber aufgrund ihrer totalen Verwirrung nicht geschäftsfähig wäre. Ich habe dann gesagt, ich würde die Betreuung auf jeden Fall übernehmen, auch mit meiner Schwester als Vertreterin. Ich habe ihm dann nochmals alle Telefonnummern gegeben, unter der ich zu erreichen bin (das hatte ich aber auch schon gestern abend auf der Intensivstation abgegeben!)

Dienstag morgen erhielt ich im Büro dann um 10.40 Uhr einen Anruf vom Amtsgericht, die Sekretärin des Richters war dran, der habe ich den ganzen Sachverhalt dann geschildert und sie wollte die Information auch an den Richter weitergeben. Ich bin dann sofort zum Krankenhaus gefahren. Habe mit zwei Ärzten gesprochen, die mich noch mal eindringlich überzeugen wollten, dass dieses 2. CT mit Narkose und Kontrastmittel doch sehr wichtig wäre. Wichtig wofür? Nur zur Diagnose. Dort kam dann die Verfahrenspflegerin vom Amtsgericht, der ich den Fall dann schilderte, kurze Zeit später kam der Richter. Der hat mit meiner Mutter gesprochen, die klar war und nicht verwirrt, die aber sagte, dass sie mit den Fragen der Ärzte nichts anfangen könnte. Er wunderte sich auch über die Fixierung. Sagte dann eine vorübergehende Betreuung wäre das Richtige und ich habe ihm dann im Gespräch auch noch mal die besondere Situation erklärt. Er wird sich in einigen Wochen noch einmal bei uns melden.


Ich war ja vom Arzt unter Druck gesetzt worden, unbedingt meine Einwilligung zur Untersuchung bis mittags zu geben, weil die behandelnden Leute nur bis 16.00 Uhr da wären.

Ich bin dann erst nach Hause, mein Schwager ist dann mit zum Krankenhaus gefahren und er hat dann im einem Gespräch mit dem Arzt geklärt, dass heute die Untersuchung dann doch wieder nicht mehr so dringend wäre, weil meine Mutter ja keine Ausfälle hätte und ansprechbar wäre.

Durch die 2-tägige Liegezeit angebunden hat meine Mutter natürlich extrem blaue aufgescheuerte Handgelenke und Fußgelenke, ist nicht in der Lage zu gehen. Es wurde keine Krankengymnastik gemacht. Sie ist auch 2 Tage nüchtern geblieben. Als 82-jährige! Aber zerstochen an allen Armen, Händen, Beinen und Füßen, wegen ihrer zu geringen Blutgerinnung mit schwarz schimmernden Blutbeulen.

Ich stelle mir mal gerade den HORROR vor, selbst einen Unfall zu haben, mich nicht daran erinnern zu können, dann in einem Zimmer mit vielen Apparaten zu liegen und fest angebunden zu sein, sodass du nicht klingeln, dich nicht mal an der Nase kratzen kannst. Würde ich - würde nicht jeder - da verrückt werden?? Sch... WIe man es macht, ist es falsch. Hätt ich sie nicht ins KH gebracht, wäre ich schuld, wenn es schlimmer gelaufen wäre?
Gestern habe ich dann erst mal den Pflegedienst angeleiert zum täglichen Besuch , Krankengymnastik, Pflegestufenantrag angefordert. Für jemanden, der bis Sonntag nachmittag sich noch fast ganz selbst versorgen konnte.


Bett muss ich besorgen etc. Nachts einmal raus , Babyphon funktioniert J erste Nacht neben ihr wach verbracht, sie ist eine pflegeleichte Kranke, ihr tut nur alles weh vom langen Liegen und muss jetzt auch noch liegen. Mal sehen, wie sich die Mobilität entwickelt. Beule ist klein.

Kaffee schmeckt ihr, meine Möchtegern Küche auch. Zeitung lesen klappt in Anfängen auch schon wieder, erkennen tut sie alle und jeden und weiß, dass der Eiermann heute kommt...

Soweit soviel...

Mobilitätsgarantie und Fledermausohren...

Die Krankengymnastik und stetiges Auffordern läßt die Hoffnung keimen, dass ein ewiges Liegen nicht nötig ist. Es ist dank Kniff der Krankenpflegerin auch etwas rückenschonender, sie aus dem Bett zu bekommen. Kniffe zeigen lassen! Die Aua-Schrei werden weniger, werden leiser.
Sie schläft allein, Babyphon ist gleich bei ihr, sie weiß, dass sie nur meinen Namen rufen muss, und schon geht bei mir oben ein telefonischer Alarm los und ich komme runter zu ihr.
Und so liege ich letzte Nacht, genieße meine ersten drei Stunden Schlaf in der Nacht, als der Alarm schrillt. Sekunden brauche ich nur, um in ihr Schlafzimmer zu kommen, vor Schreck läßt sie sich - gottseidank- in Richtung Bett zurückfallen. Sie ist aufgestanden. Allein. Wie hat sie das gemacht ohne sämtliche Alarme schon vorher durch ihr Aua schrillen zu lassen? Ich weiß es wirklich nicht. Aber von nun an lasse ich sie sich selbst aus dem Bett hiefen. Wir vermuten, dass die Schmerzen gar nicht vom Sturz herrühren, sondern einfacher Muskelkater sind, weil sie sich 2 Tage gegen die Fesseln gewehrt hat.
Ich denke, ich kann hier eine Mobilitätsgarantie aussprechen.

Und Feldermausohren? Tja, wir liegen ca. 200 Meter Luftlinie von einer Bahnstrecke entfernt. Und bei guter Windstellung hören wir es sehr laut. Eben auch das Babyphon. Und in der letzten Nacht kamen in der Zeit von 3-5 Uhr auf einmal alle paar Minuten Güterzüge. - und entsprechend Alarme. Nach dem 5. Runterlaufen (und 3-maligem WC-Stuhlbeglücken) habe ich das Telefon umgemodelt vom Babyphon auf Walkie Talkie. Nur - Mam muss ja nur einen Knopf drücken um mich zu rufen. Aber sie merkt sich den Knopf nicht...

Also liege ich die restlichen 1,5 Stunden der Morgenröte wach im Bett und lausche mit angespannten Ohren, ob sich was regt im Staate Pflegekemenate. Und so 5 Minuten vor Wecker höre ich tatsächlich etwas, springe aus dem Bett und jage die Treppe hinunter, schon eine tapsende Mam vor dem inneren Auge. Und was ist?

Sie liegt Zeitungraschelnd und lesend im Bett. Guten Morgen! Schön! Heute schläft Schwesterherz in ihrem Zimmer. Hat die es gut. Heute fahren keine Güterzüge!
(Dafür bekommt Mam heute eine Abführtablette, da sie zuletzt beim ersten Probesitzen am Dienstag den WC-Stuhl mit allem beglückt hat. :-)

Hatte ich eigentlich erwähnt, dass Mam - weil ihre Gehirnmasse in den letzten Jahren etwas geschrumpft ist - den Vorteil hatte, dass das Blut im Kopf Platz zum Ausdehnen hatte ohne Probleme zu bereiten? Positives Denken...

Über den (Alp)Traum:

natürlich weiblich...

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