Zuhause seit Dienstag...
... um 17.00 Uhr war der Krankentransport zu Hause. Eine Therapie gibt es nicht, außer der konservativen.
Meine Mutter hat die Arme blau. Nicht nur von den vielen Nadelstichen, nein, die Fixierungen, gegen die sie sich so sehr gewehrt hat, hat schwere Spuren hinterlassen. An den Händen, an den Füßen. An den Handgelenken, fast bis zum Ellbogen hinauf. Und durch diese zweitägige Fixierung ohne Krankengymnastik ist sie praktisch steif. Meine Aufgabe besteht nun - zusammen mit äußerst tatkräftiger Hilfe meiner Schwester, Schwager, Sohn und Freund - darin, ihre Lebensgeister wieder zu wecken, selbst nicht den Mut zu verlieren.
Krankenkasse ist informiert, Pflegeantrag ist unterwegs. Mobilen Toilettenstuhl versucht kurzfristig zu bekommen - danke lieber Monteur, der noch nach Arbeitsende einfach so vorbei kam und ihn lieferte.
Hausarzt informiert, damit er gleich am nächsten Tag vorbeischaut.
Und die Nacht wach neben ihr im Bett verbracht. Den Mittwoch frei genommen. Da muss Chef durch.
Schwer den Rücken belastet durch das Raushiefen aus dem tiefen Doppelbett. Bewegung Bewegung Bewegung, immer wieder auffordern, zu trinken, zu essen.
Positiv einwirken - ja, schrei ruhig, wenn es weh tut, ich versteh das und außerdem ist das Schreien gut für die Lunge, die sonst durch das verkrümmte Liegen und Sitzen sich nicht entfalten kann.
Bin erfinderisch geworden: zwei Wattebäuche aus meiner Hand pusten - so wird die Atmung trainiert. Der Arzt hat auch noch ein Pfeiffchen gebracht - wirkt.
Ein kleiner Ball der WM 2010 wird zum optimalen Trainingsgerät für Hände und Arme. Kleine weiche Bauklötze vom Töchterchen sollen die Finger zum Drücken animieren.
Und doch: sofort kommt die EInsicht: das schaffen wir nicht alleine. Pflegedienst ist beauftragt, mindestens einmal täglich vorbeizuschauen und das Grundlegende zu tun. Krankengymnastik ist bestellt - durchsetzen ist angesagt, es ist dringend, wir können nicht auf einen Termin in einer Woche warten. Jetzt muss es sein. Gott sei dank: Freitag ist der erste Termin. Kleine Erfolge sind zu sehen...
Und ein Nebeneffekt: ich bin 3 kg leichter ohne einen Inlinerschuh von innen gesehen zu haben... Ich habe allerdings auch mein Heulpensum abseits des Krankenzimmers voll ausgeschöpft. Und keine blöden Gereden in ihrer Nähe, nicht über sie reden, mit ihr reden. Sie nicht ausklammern, aber auch nicht mit den Kämpfen belasten. Und ob ein Pflegebett kommt und ein Rollstuhl - wir werden sehn. Den Rollstuhl brauchen wir auf jeden Fall. Das Bett - mal sehen.
Meine Mutter hat die Arme blau. Nicht nur von den vielen Nadelstichen, nein, die Fixierungen, gegen die sie sich so sehr gewehrt hat, hat schwere Spuren hinterlassen. An den Händen, an den Füßen. An den Handgelenken, fast bis zum Ellbogen hinauf. Und durch diese zweitägige Fixierung ohne Krankengymnastik ist sie praktisch steif. Meine Aufgabe besteht nun - zusammen mit äußerst tatkräftiger Hilfe meiner Schwester, Schwager, Sohn und Freund - darin, ihre Lebensgeister wieder zu wecken, selbst nicht den Mut zu verlieren.
Krankenkasse ist informiert, Pflegeantrag ist unterwegs. Mobilen Toilettenstuhl versucht kurzfristig zu bekommen - danke lieber Monteur, der noch nach Arbeitsende einfach so vorbei kam und ihn lieferte.
Hausarzt informiert, damit er gleich am nächsten Tag vorbeischaut.
Und die Nacht wach neben ihr im Bett verbracht. Den Mittwoch frei genommen. Da muss Chef durch.
Schwer den Rücken belastet durch das Raushiefen aus dem tiefen Doppelbett. Bewegung Bewegung Bewegung, immer wieder auffordern, zu trinken, zu essen.
Positiv einwirken - ja, schrei ruhig, wenn es weh tut, ich versteh das und außerdem ist das Schreien gut für die Lunge, die sonst durch das verkrümmte Liegen und Sitzen sich nicht entfalten kann.
Bin erfinderisch geworden: zwei Wattebäuche aus meiner Hand pusten - so wird die Atmung trainiert. Der Arzt hat auch noch ein Pfeiffchen gebracht - wirkt.
Ein kleiner Ball der WM 2010 wird zum optimalen Trainingsgerät für Hände und Arme. Kleine weiche Bauklötze vom Töchterchen sollen die Finger zum Drücken animieren.
Und doch: sofort kommt die EInsicht: das schaffen wir nicht alleine. Pflegedienst ist beauftragt, mindestens einmal täglich vorbeizuschauen und das Grundlegende zu tun. Krankengymnastik ist bestellt - durchsetzen ist angesagt, es ist dringend, wir können nicht auf einen Termin in einer Woche warten. Jetzt muss es sein. Gott sei dank: Freitag ist der erste Termin. Kleine Erfolge sind zu sehen...
Und ein Nebeneffekt: ich bin 3 kg leichter ohne einen Inlinerschuh von innen gesehen zu haben... Ich habe allerdings auch mein Heulpensum abseits des Krankenzimmers voll ausgeschöpft. Und keine blöden Gereden in ihrer Nähe, nicht über sie reden, mit ihr reden. Sie nicht ausklammern, aber auch nicht mit den Kämpfen belasten. Und ob ein Pflegebett kommt und ein Rollstuhl - wir werden sehn. Den Rollstuhl brauchen wir auf jeden Fall. Das Bett - mal sehen.
suesses.traeumerle - 25. Jun, 22:55